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Samstag, 15. Juli 2017

Glasscherbenfund [Zuordnung]

Glasscherbenfund 


Erkenntnis zum Glasscherben Text  
[vom 09.06.2016, veröffentlicht am am 27. Oktober 2016]

die über folgende Gedankensplitter Zustande kam und die ich auf Twitter notierte:



Unruhe tobt in der Brust | 
Flügelschläge 1es Raben | spüren | 
Sie hörte das Kräh | 
lauschte | 
Willkommen Unruhe | 
alte Freundin | dachte sie





Zersplittert in Teile
so lag sie da
wo war nur die Eine
die sie mal war?

Pat - 10.11.2016
         13:39h 




Dann fiel es wie Schuppen von Augen,die Glasscherben in ihr,es waren die Splitter der eigenen Fragmente.

Pat - 10.11.2016  






Und so schließt sich erneut ein Kreis und der Glasscherben Text offenbart seine Botschaft an mich.Ich sage meinen Dank dafür, daß sich mir diese Verbindung oder Verquickung am Ende doch noch erschloß. Denn nun verstehe ich das innere zerrissen sein, oder präziser formuliert; verstehe woher die Zerrissenheit kommt. Auch das oft gefühlte Aneinanderreiben der verschiedenen Fragmente im Inneren ist nun erklärt. Ich nenne es für mich das "Glasscherbenleid". Es kommt durch die Fragmentierung im Inneren in unzählige Teile zustande und daher, daß die Fragmente ab und zu mit einander kollidieren, aneinander reiben oder/und sich gegenseitig überlagern. Letztlich dasselbe Prinzip wie bei der Plattentektonik unserer Erdkruste. Wenn sich da was verschiebt, hat das auch immer Auswirkungen. Mal sind diese Auswirkungen unüberfühlbar spürbar und manchmal nur sehr seicht, sodaß man sie kaum wahrnimmt. 

Pat - 15.07.2017

überarbeitet und erweitert am 4. November 2017


Tags: Erkenntnis, Glasscherben, Fragmente, Seele

Samstag, 28. Januar 2017

in eigener Sache

📢 in eigener Sache 
Versuch einer Zusammenfassung von Trauma und Analyse:

Traumaüberwindung
Rückführung ins Ich
Aufarbeitung


Ich habe gestern spontan das über Mich dieses Blogs überarbeitet und dabei alles auf den Tisch gelegt, was es noch soweit auf den Tisch zu legen galt. Ich will und werde mich nicht länger für mein bisheriges Leben schämen und ich werde auch nicht mehr in den daraus resultierenden Schuldgefühlen ertrinken, denn ich muss das nun nicht länger. Ich muss mich nicht länger auf diese Emotionen einlassen.

Ich habe erkannt. Und ich habe verstanden.

[  ] Irgendwann war es einfach soweit. Den Moment, in dem es in mir vernehmlich und laut hörbar *Klick* machte, hielt ich damals auf Twitter fest:

Und plötzlich klärt sich nahezu alles auf u alles passt. Alle Fragen sind beantwortet und das verändert absolut alles. Wow!
#Seelenzustände (@JustMe_HH) 10. Oktober 2016

Ich hatte ein Gespräch via DM geführt und ich weiß nicht mehr warum, aber wir schrieben so und irgendwann schrieb mein Gegenüber etwas über die Schrecken der Suchtgesellschaft und die Tücken der Konsumgesellschaft und plötzlich ratterte es nur so in meinem Kopf, ohne Unterlass, bestimmt eine halbe Stunde lang. Klick, klick, klick, klick, klick... es wollte und wollte nicht enden. Lange 30 Minuten und es war der reine (positive) Wahnsinn. Meist ist es nach zwei, drei, vier Klicks vorbei, aber diesmal nicht. Klick, klick, klick, klick... Es müssen hunderte Klicks gewesen sein. Zumindest fühlte es sich so an.

So lang und intensiv hatte ich es noch nie. Ich rief bestimmt an die 1000 mal innerlich sowas wie "alter Schwede!" und "Holy Shit!" und "das kann ja wohl nicht wahr sein!" und dergleichen mehr, ich war ziemlich aus dem Häuschen. ;-)

Ich wurde förmlich überrollt und mitgerissen von einer gigantischen Welle der Erkenntnis, das ich an nichts, an überhaupt g a r  nichts von dem, was mir je zustieß je Schuld gewesen war. Nicht für eine Sekunde!

Ich weiß nicht ob sie sich vorstellen können, was das mit einem macht. Diese bahnbrechende Erkenntnis zu haben. Ein Leben lang fand man sich überhäuft mit Vorurteilen und Schuldgefühlen, war schuldig gemacht worden für Dinge, zu denen andere die Wurzeln gesäät und gelegt hatten, schon vor langer langer Zei. Und immer wieder war man deshalb verurteilt, schuldig gesprochen und abgewertet worden. Und dann kam die Erkenntnis:

Sie, meine Adoptivmutter, hatte auch eine innerliche Wunde. Sie litt unter ihrer Kinderlosigkeit und unter dem Stigma des kein leibliches Kind empfangen und gebären zu können. Und so kompensierte sie ihre Wunde mit mir, ihrem Adoptivkind, und brachte auf diese Weise mir eine Wunde ein. Brachte mir ihre Wunde bei, indem sie sie auf mich übertrug und mich dafür bluten ließ, dass sie nicht so funktionieren konnte, wie sie es sich gewünscht hatte und wie man es allgemeingesellschaftlich betrachtet von ihr erwartete. Und da ich in einer Arbeiterfamilie aufwuchs waren leider auch die Bildungsressourcen nicht so ausgelegt, dass sie von allein drauf kommen und ihre Wunde ohne externe fachliche Hilfe hätte bewältigen können. Mal abgesehen von der emotionalen Stabilität die ihr wundenverursacht ebenfalls fehlte. Und so ging alles seinen Gang. Und ich bin froh, dass es raus ist und das ich es nun so zusammentragen konnte. Nach Jahrzehnten des Leids, verzweifelns und Nichtverstehens.

Und aus diesem Grund bauten sich bei ihr wohl auch diese Emotionen auf, die sie dann auf mich fokussierte und unter denen ich krass zu leiden hatte. Wut, Enttäuschung iS einer endenden Täuschung, Verlustgefühle, Verlustängste, Gefühle des Scheitern, dass Gefühl der eigenen Wertlosigkeit in einer weiblichen Kernkompetenz, Angst und was da wohl noch alles in ihr am wirken war.

ICH hätte ihre Heilung sein sollen, ich hätte ihr die Heilung bringen sollen, dass war der ursprüngliche Plan hinter der Sache mit meiner Adoption.

Doch wir waren uns unerwartet fremd [geblieben], es gab keine [postitive] emotionale Bindung zwischen uns. Ich verstand sie nicht, wie konnte ich denn auch, ich war ein kleines Kind. Und sie verstand mich auch nicht und doch war sie die Erwachsene in diesem irren Teufelsspiel zwischen uns beiden. Sie hätte das alles so nie zulassen dürfen. Ich schrieb es gestern so ähnlich auch im Über mich:

ihre Wut und ihre Enttäuschung darüber, dass es mit mir nicht so war und nicht so wurde wie sie es sich vorgestellt hatte muß grenzenlos gewesen sein.

Und so habe ich gelernt, dass jede/r eine Wunde mit sich herumträgt. Eine, die ihn innen drin ganz tief schmerzt und enorm leiden macht, bis man diese Wunde als Wunde begreift und anerkennt dass sie da ist und sie dann reinigt, verbindet und zart darüber streichelnd zum heilen bringt, mithilfe der Zeit.

Das hat sie wohl nie getan oder auch nicht gekonnt. Was bis heute für mich im dunkeln liegt ist die Antwort auf die Frage danach, woher das kam, ihre Kinderlosigkeit. War sie angeboren, durch eine Krankheit verursacht oder durch etwas ganz anderes?

Was war geschehen, damals? Meine Mutter wurde Anfang der Dreißiger geboren, in schwierige und unruhige Zeiten. Und so vermag ich mir nicht genau vorzustellen was ihr wohl zustieß und was oder wer ihr diese alles überstrahlende Wunde zufügte.

Was sie mir antat kann nicht entschuldigt werden. Es ist unentschuldbar. [unendlich unentschuldbar]

Aber ich stelle mir jetzt natürlich Fragen die ich mir früher aus meinem großen Schmerz heraus nicht stellen konnte.

Was war ihr damals nur zugestoßen? Wer oder durch was wurde ihr diese innere Wunde wohl zugefügt? Ich weiß es nicht. Es liegt im Dunkel. Ich denke dass meine Oma dabei eine Rolle spielte. Und die Umstände. Ich vermute, dass damals etwas schreckliches mit meiner Adoptivmutter geschah, als sie noch sehr jung war. Ich fühle dass sie in der Pubertät war, als ihr "das" geschah. Ich erinnere mich wieder an Bemerkungen meiner Oma die darauf hindeuten könnten, dass damals etwas furchtbares geschah. 

Dass auch ihr etwas zustieß (was auch immer das war bleibt wohl verborgen) kann und darf keinesfalls eine Entschuldigung für sie und ihre Taten sein. Doch ist es eine Erklärung. Und es ist darüber hinaus ein Beispiel dafür was geschieht, wenn wir jemandem eine Wunde zufügen und was das dann im weiteren Geschehen mit demjenigen macht, dem wir eine Wunde zufügten.

Der ursprüngliche Täter wird durch das eigene Verstehen und Begreifen ein Stück weit zum Opfer und das Opfer ist vielleicht später einmal ein Täter, weil es dereinst zu einem Opfer gemacht wurde .. absichtlich oder unabsichtlich.

Und so setzt es sich unendlich fort, dass Rad des Karma, wenn man dem nicht sich selbst bewußt Einhalt gebietet, sich Hilfe holt und aussteigt aus diesem irren Kreis der Wiederholung. Eigentlich ziemlich traurig, wenn man darüber nachdenkt wie banal das im Prinzip alles ist oder in meinem Fall war. Es ist letztlich eine simple Abfolge von menschgemachten Dingen, von Emotionen, von Messern und Wunden, die sich wie von selbst, ja sogar, wie aus sich selbst heraus, weitervererben. Man könnte so fühlen und man könnte so denken und es so sehen, doch möchte ich eigentlich nicht an zerstörerische Urkräfte glauben, die rein und ohne unser mindestes Zutun in uns wirken. Und so erkenne und sehe ich meinen Part in dieser ganzen Sache, wie ich den meiner beiden Mütter an diesem meinen und nun endlich beendeten Dilemma sehe, und erkenne meine Veranwortung in dieser Sache [an].

Ich bin ausgestiegen. Ich werde mein Trauma und meine Probleme nicht [länger] an meine Tochter und die nächsten Generationen weitergeben. Es hat genug Leid gegeben. In meiner Adoptivfamilie, bei meiner leiblichen Mutter, bei mir und meinen Kindern. Hier, an dieser Stelle wird es enden. Ich fühle mich wesentlich erleichtert. Es ist vorbei! Winke-winke Adoptionstrauma... Ich mach drei xxx Endlich bin ich damit durch!


Erkenntnisverarbeitung braucht Zeit und so war ich in den vergangenen Monaten überwiegend ruhig nach außen hin und schrieb wenig auf Twitter. Ich weilte meist im Off und ich wartete auf etwas. Worauf genau wußte ich selbst nicht. Inzwischen weiß ich es, inzwischen habe ich auch das verstanden und gelernt.

Rilke schrieb mal etwas schönes das mir oft geholfen hat damit zu leben, dass manch Frage in meinem Leben noch nicht beantwortet worden war und es doch aber so sehr dringend sein wollte:


"Geduld
Und ich möchte dich,
so gut ich kann bitten,
Geduld zu haben gegen alles Ungelöste
in deinem Herzen,
und zu verstehen.
Die Fragen selbst liebzuhaben
wie verschlossene Stuben
und wie Bücher, die in einer fremden Sprache
geschrieben sind.
Forsche jetzt nicht nach Antworten,
die dir nicht gegeben werden können,
weil du sie nicht leben könntest.
Und es handelt sich darum,
alles zu leben.
Vielleicht lebst du dann
allmählich – ohne es zu merken –
eines fernen Tages in die Antwort hinein."

Also übte ich mich in Geduld und Gelassenheit und ließ den Dingen ihren Lauf und gab mir Zeit. Die Zeit, die mein Inneres benötigte, um umfassend zu verstehen.

Denn ich mußte das Erlebte erst verarbeiten, ich mußte das erlangte Wissen aus diesem "Trigger" in die tiefen Weiten meiner inneren Welt sickern lassen, es von innen heraus greifen und verstehen, es musste arbeiten in mir, um zu reifen und zu einem [weiteren] Schritt in der eigenen Entwicklung zu werden. Und zwar zu einem gigantischen Schritt in eine ganz neue Dimension.

Ein Schritt von dem ich mir immer gewünscht hatte, dass ich ihn einst würde tun können. Der entscheidende Schritt der mich endgültig heraus katapultieren würde aus der Welt des ewigen Dunkel, des allumfassenden Leids, der Scham und der Schuld. Zurück zu meiner Würde und zurück ins hier und jetzt.


Mir ist selbst grad etwas schwindelig während ich diese Zeilen schreibe. Ich hatte es mir nicht so vorgestellt. Ich hatte es mir immer etwas anders vorgestellt. Ich dachte ich würde die Entschuldigung meiner Mutter und die Anerkennung ihrer Schuld und ihre Einsicht brauchen, um meinen inneren Frieden zu finden. Ich hatte auf eine Art Abrechnung hingearbeitet, all die Jahrzehnte. Und dann sollte es plötzlich nicht mehr so sein. Dann war plötzlich auf einmal alles anders.


Und ich erkannte,
das aufgelöst wird
durch verstehen und
ausfällt durch verzeihen.

me/28.10.2016

Ich goß diese Worte damals in einen Tweet, um den Moment festzuhalten:


Ein halbes Leben auf eine Abrechnung zusteuern.Um zu erkennen, das durch Verstehen aufgelöst wird, ausfällt durch verzeihen. #Seelenzustände (@JustMe_HH) 28. Oktober 2016


Und so setzen sich unablässig Dinge in Gang und ich schreite in meiner Entwicklung voran und setzte mich gestern dann spontan auf den Hintern, um das Über Mich dieses Blogs zu überarbeiten (im Prinzip auch eine Folge des letzten Eintrages namens "es rattert wieder" von vor 4 Tagen) und bin nun dabei wieder einen Teil meiner Geschichte in die Welt hinauszulassen. Zur Befreiung und um ein Beispiel zu geben wie es sein kann im Leben.

Dass ich diese Zeilen und die Überarbeitung des Über Mich unter dem Neumond schreibe der heute am 28.01.2017 um exakt 01:07:11 Uhr (am Ende der dunklen Stunde) begann, gibt diesen Tagen, die für mich bereits seit vergangenen Montag einen spürbar außerordentlichen Verlauf nehmen, etwas ganz besonderes und magisches. Eine besondere Note.

An einem solchen Tag zu sterben und neu geboren zu werden ist sehr symbolträchtig und scheint mir passend zu der besonderen Situation zu sein.

Und so weiß ich nun, wie es sich anfühlt wenn ein Stern geboren wird, wie ich ebenso weiß, wie es ist, wenn ein Tsunami über einen hereinbricht und alles nicht mehr gebrauchte und überalterte mit sich hinwegfegt und im Gepäck die Erneuerung mitbringt.


Schließen möchte ich den heutigen Eintrag mit einem Gedicht:


In jedem Winter
steckt ein zitternder Frühling,
und hinter dem Schleier jeder Nacht
verbirgt sich ein lächelnder Morgen.

Khalil Gibran


Und nun entschuldigen sie mich bitte, ich muss jetzt erstmal ein bischen weinen gehen gehen, vor Freude und Glücksgefühl.
29.01.17: Mama, I'm done with you. I am now able to forgive you and let go. Once you will step in front of your personal judge and it will be up to them, it will be in their work to judge about you, to decide what to do and what to say about all the things you did to me. From now on, its no longer up to me, cause I am now free of you!

Ich sage meinen Dank, so sei es. Amen.


Pat - 28.01.2017
         12:59h
        29.01.2017, 17:33h
        überarbeitet und erweitert
        27.11.2022
        Fehlerkorrekturen


Tags: Tagebucheintrag, spontan, Erkenntnis, Befreiung, frei, frei_sein, frei_werden, Schuld, Scham, Leid, Rilke, Info, Trauma, Traumaüberwindung, Adoption, Mutter, AMutter

Mittwoch, 28. Dezember 2016

Der Wächter [Kurzgeschichte]



Der Wächter 
[Eine Ich-Einheit taucht auf] 

Diese neue Idee, die sie seit kurzem hatte, eine Zeitlang nicht mehr im Ich-Stil zu schreiben, sondern einen Teil der Handlung ins fiktive Geschehen abzugeben, so überlegte sie, war eigentlich ein genialer Pakt mit dem inneren Wächter. Der Kollege, den sie erst kürzlich als bewußte Ich-Einheit in sich wahrgenommen hatte. 

Sie hatte lange überlegt, woran es wohl lag, das sie nie auffallen oder herausragen durfte aus der Masse. Dieses Gefühl in ihr war tief und es beeinflußte nahezu ihre gesamte Kommunikation mit der Umwelt in einer Art Selbstzensur. Manchmal ließ es sie etwas lockerer von der Leine und sie durfte freier handeln. Und manchmal machte der Wächter den Sack zu und verbot sich jede weitere Äußerung zu gefühlt brisanten Themen, zu denen das Ego eigentlich noch eine Menge zu sagen gehabt hätte. 

Meistens wurde das Ego dabei vom Kumpel der Emotionen begleitet, der sein möglichstes tat, um das Ego durchzudrücken, was sie innerlich und oft auch körperlich als anstrengend empfand. Aber dann verweigerte der Wächter diesem Treiben situativ seine Zustimmung und Stille ward, musste werden, während sie sich gleichzeitig unangenehm emotional aufgepusht fühlte. Eine Art innere Zwangsbremsung fand statt. 


"Themawechsel bitte" 

oder

 "vergiß das Thema"

 "Schweige !"

"Fertig aus." 


So in etwa lautete dann immer die knappe innere Anweisung. Nicht wortwörtlich, aber so fühlte sich die Botschaft aus dem Innen an. 

Sie hatte immer nicht recht verstehen können, warum sie derlei "Anweisungen" bekam. 

Sie wußte und sie verstand nicht, was oder wer da "sprach". Deshalb konnte sie das "gesagte" nicht für sich einordnen und damit eben leider auch nicht verstehen. Also machte sie sich oft Vorwürfe deswegen und Worte wie "feige" und "arschlos" kamen ihr in den Sinn, weil sie sich aus ihrer alten Sicht heraus gefühlt "unnötig" um bestimmte Situationen herumdrückte und die Konfrontation mied. 

Dabei war das alles Unsinn. Sie hatte gute Gründe konfrontative Momente zu meiden. Es war ihr innerer Wächter, der sie ausbremste. Der Teil in ihr, der sie vor Unvorsichtigkeiten und Ressourcen übersteigenden "Nicht-Klugheiten" warnte und diese zu verhindern suchte, indem er versuchte, sie von etwas abzuhalten, was er als riskant einstufte. 

Dieser Wächter war eine ihrer Ich-Einheiten und damit ein Teil von ihr. 

Der Wächter handelte immer in der Summe ihrer bisher gemachten Erfahrungen bei Handlungen im und mit dem Außen. 

Er tat das, um sie zu schützen. 

Er zeigte ihr ihre Grenzen auf, vermutlich auch, damit sie sich nicht länger in inhaltsleere Machtkämpfe um alte Positionen verwickelte.

Außerdem wollte er sie damit vor schlechten Emotionen und der Wiederholung von alten Mustern schützen.

Er, der innere Wächter, wollte sie vor Schaden bewahren. Und er tat gut daran, dachte sie. 


Er war auf ihrer Seite, er war eine wertvolle Ressource und er handelte immer auf der Grundlage aller bisher in ihrem Leben gemachten Erfahrungen, hielt sie sich erneut den Kern seiner Bestimmung vor Augen, um es nur ja nicht wieder zu vergessen. 

Denn sowas passierte ihr manchmal mit klugen Gedanken. Eben noch da, waren sie Sekunden später schon wie von Zauberhand verschwunden. Und dann ärgerte sie sich. Also prägte sie sich diese Sätze gut ein, denn sie wollte nichts davon im Treiben der Gedanken verlieren. 

Ja, diese Sätze erklärten ihr eine ganze Menge Dinge. Sie wußte nun, warum sie oft [noch] nicht über etwas sprechen durfte und sie verstand auch, warum der Wächter eine bestimmte Art der Sprache in der Aufarbeitung ihrer Lebenserfahrungen forderte. Es ging dabei um Achtsamkeit, Würde und Respekt. Sich selbst und anderen gegenüber. Also forderte er die Achtsamkeit stellvertretend für sie ein und das war natürlich wichtig, auch in dieser Sache stimmte sie ihm voll zu.  

Er war ziemlich weise, dieser Wächter. Er "wußte" oder ahnte von Problemen und Schwierigkeiten, die ihr Ego oft [noch] gar nicht wahrgenommen und somit auch noch nicht als mögliches Problem erkannt hatte. 

Das war es auch, was daran so schwierig war. Das war es, was es ihr schwierig machte, ihn als Wächter und als einen schützenden Freund zu erkennen und zu verstehen. 

Denn sie wußte nicht, das er es war, sie verstand seine wichtige Aufgabe noch nicht und sie so wußte sie nicht, 
warum er sie zum Schweigen brachte oder sie von Handlungen Abstand nehmen ließ. Und so kam es wieder und wieder dazu, dass sie, durch alte Konditionierung und aus der ihr eigenen Unsicherheit heraus der Bewertungs- und Beurteilungsspirale verfiel, und sich selbst gegenüber immer wieder in alten Mustern von Abwertung und Ausgrenzung handelte.

Denn das war, war sie durch ihrer Adoptivmutter gelernt hatte, gar bitter hatte lernen müssen! 

Und so folgte sie diesem Muster immer wieder (gelernt ist halt gelernt) wie einem roten Faden als Leitmotiv und fand sich auch im Außen oft darin bestätigt, sich selbst schlecht oder klein zu machen und sich damit weiterhin klein zu halten und so war alles seinen schrecklichen Weg gegangen, all die vielen Jahre und Jahrzehnte.

Sie war getaumelt, von einer Traumatisierung in die nächste und dann kam zwischendrin immer wieder eine Phase des scheinbaren Vergessens und der Kompensation. Eine wohl notwendige Atempause für ihr angeschlagenes und erschöpftes Ich. Ein Break der ihr das Luft holen von all den schlimmen Erlebnissen ermöglichte, in der Zeit zwischen den traumatischen Erfahrungen. Ein ewig langer Kreislauf.

Den Wächter hatte sie den überwiegenden Teil ihres Lebens nicht bewußt vernommen. Ich glaube, das sie damals nichts von ihm wußte, woher auch. Allenfalls ahnte sie, das da etwas war.

Sie war noch sehr jung und sie hörte ihn vielleicht irgendwie, in Form einer Unlust, eines Unwillens, dies oder jenes lieber nicht zu tun, dieses oder jenes lieber zu vermeiden, doch sie verstand den Sinn hinter denen diffus empfundenen Mahnungen und der inneren Haltung nicht. Und so war sie außerstande diese Ich-Einheit als Ich-Einheit und als ihren Wächter erkennen. Zu dieser Zeit wußte sie ja nicht einmal, dass es sowas wie Ich-Einheiten gab, dachte sie, gleichzeitig die Stirn runzelnd über soviel Unwissen und schmunzelnd über ihre damalige Naivität. 

Trotz alledem tat der Wächter getarnt als Teil der Intuition sein bestes, positiv auf sie einzuwirken, in all den mal sehr schlimmen und dann wieder auch sehr schönen Phasen ihres Lebens. 
  
Vor kurzem führte sie ein Gespräch mit einer Überlebenden, einem Menschen, mit dem sie augenscheinlich einige Erfahrungen teilte. Und sie berichtete ihrer Gesprächspartnerin von dieser Stimme im Inneren, die sie seit einiger Zeit diffus wahrnahm und das sie sich wundere, warum sie ihr immer wieder dazu riete nicht aus der Masse hervorzustechen, warum sie sie warnte, nicht aus der Masse herauszuragen und warum sie ihr auftrug, ganz allgemein nach Möglichkeit nicht aufzufallen. Es ging dabei irgendwie um ihre Sichtbarkeit, soviel war ihr inzwischen klar geworden, der Rest lag im dunkeln.

Im Gespräch wurde ihr geraten über diese innere Haltung oder "Stimme" nachzudenken und vielleicht später darüber zu schreiben, etwas was sie hier und heute mit Freuden tat. 

Und nach einer Nacht des ausgiebigen Nachdenkens kam sie schließlich auf die [so naheliegende] Lösung und erkannte den Wächter als Wächter und als eine ihrer Ich-Einheiten. Wahrscheinlich, weil die Zeit jetzt wohl reif für diese Erkenntnis war, dachte sie. 

Sie begriff und verstand den Wächter zunehmend als wichtige innere Ressource. Eine, die schon immer in ihr geschlummert hatte und die sie [zumindestens mental und geistig] lange Zeit oder den überwiegenden Teil ihres Lebens nicht als eine solche verstanden und begriffen hatte. 

Und DAS hatte sich nun gerade geändert. Vor etwa einem Monat fiel es ihr wie "Schuppen von den Augen", dachte sie amüsiert über den metaphorischen Begriff. 

Warum fiel einem sowas nicht wie "Schuppen aus den Haaren" oder wie "Schuppen vom Kopf", dachte sie in einer leicht rebellischen Anwandlung, die sie spontan lachen ließ. Das hätte irgendwie logischer geklungen. Woher das wohl stammte, dieses geflügelte Wort? 

Es war ja auch egal, versuchte sie ihren Geist wieder einzufangen, woher die Schuppen nun fielen, es zählte doch nur, DAS sie fielen, dachte sie schmunzelnd. 

Denn Antworten zu bekommen und gewisse Dinge in Bezug auf sich selbst und ihre Geschichte zu verstehen, das war in der letzten Zeit immer wichtiger für sie geworden.

Und die Frage nach dem Sinn und dem Grund dieser "inneren Anweisungen" durch den Wächter war nun beantwortet. Das war super! fand sie.

Nachdem sie Vergleiche, Bewertungen und Urteile im Umgang mit sich [und der Außenwelt] unterließ oder zumindest drastisch reduziert hatte [gleich neben Erwartungen und Erwartungshaltungen an sich selbst und ihre Umwelt] war sie innerlich frei geworden, die Stimme ihres inneren Wächters klar zu hören, sie zu erkennen und zu verstehen. Das hatte sie einen Riesenschritt weiter gebracht in der persönlichen Entwicklung. 

Man konnte auch mit den inneren Ich-Einheiten kommunizieren, indem man sie einfach direkt ansprach, hatte sie herausgefunden. Und sie bekam auf diese innere Ansprache in der Regel auch Reaktionen, wenn sie versuchte mit dieser Ich-Einheit zu kommunizieren. Manchmal in Form "inneren Wissens" und manchmal in Form körperlicher Symptome. 

Hatte der Wächter beispielsweise Stress mit dem, was sich das Ego wagte, kam es bei ihr zu spontanen Anfällen von Tinnitus oder Bluthochdruck oder der Puls stieg rasch an und das Herz raste, resümierte sie für sich die Erfahrungen der letzten Wochen.  

In einem solchen Moment ging sie nun seit kurzem direkt in den Kontakt mit ihrem Wächter und damit ins innere Gespräch mit ihm. Dabei beruhigte sie ihn, indem sie zum Beispiel verschiedene Handlungsstrategien vor ihm ausbreitete. 

Sie zählte ihm im Geiste denkbare Alternativen und Optionen auf, für den Fall, dass ihr Ego dem Wächter ein wenig "zu mutig" geworden war. 

Die Reaktion kam meist schnell. Er verstand sie fast immer auf Anhieb.

Sie hatte überlegt gehandelt, sie war bewußt ein Wagnis eingegangen, im Wissen um vorhandene Handlungsoptionen, falls sich ihr mutiger Vorstoß als ein Fehlschlag herausstellte. Er war beruhigt. Sie war im Kontext und sie war zentriert. Seiner Ansicht nach waren das wohl gute Voraussetzungen, um neue Erfahrungen zu machen und sich aus alten Mustern und aktiv von alten Erinnerungen zu befreien. 

Und so wußte sie von nun an auch, das sie mit ihrem Wächter verhandeln konnte, so das er nicht aus Selbstschutz und Sorge vor Überforderung  wieder Depression, Ängste oder einen Rückzug über sie stürzen lassen würde. 

Und so waren all diese Gedanken und Erkenntnisse wahrlich wegweisend und kraftgebend. Alles war gut wie es war, dachte sie dankbar.

Sie hatte sich gerade erst eine Liste geschrieben und darauf grob die zu durchlaufenden Phasen der Entwicklung aufgelistet, um sich so einen Überblick über ihre Situation zu erarbeiten.



Sie befand sich nach ihrer Einschätzung inzwischen im Bereich zwischen Akzeptanz und Frieden. Manchmal steckte sie auch nochmal in der Trauer fest, aber ihre Entwicklung bewegte sich klar in Richtung Akzeptanz und Verstehen, und damit hin zum Frieden. Zu ihrem Frieden. Sie mochte diese Betonung, die akzentuiert herausarbeitete, das es IHR Friede war. 

Erheblich zu diesem Frieden beigetragen hatte die Entdeckung des inneren Wächters. 

"Das Verstehen für seine Funktion als Wächter und die Erkenntnis, das alle seine getroffenen Entscheidungen oder "inneren Anweisungen" auf der Summe aller ihrer bisher gemachten Erfahrungen ruhten.

Diese Entdeckung war die Entdeckung einer mächtigen Ressource. Es war eine Kraft die schon immer in ihr gewesen war und die sie immer schon zu schützen versuchte, ihr gesamtes Leben lang",

fasste sie ihre Erkenntnisse erneut zusammen.  

Im Alter von 53 Jahren durfte sie durchaus von einer langen menschlichen Zeitspanne sprechen, von mehr als einem halben Jahrhundert gemachter Erfahrungen. 

Die Tiefe dieser Entdeckung machte sie gerade ein wenig schwindelig, aber sie reihte sich auch nahtlos ein in eine ganze Reihe von Erkenntnissen in den letzten zwei Jahren, allesamt sehr bedeutsam für sie. 

Lang gesuchte Antworten auf lang gehegte Fragen waren das. Es ging um Muster und Monster, um Strukturen, um Verbindungen, um Kontext, um Verstehen und es ging um den Mut sich all dem "direct in your face", vordringend zum Kern, zu stellen. 

Sie fühlte, nein, sie WUßTE, das war der Weg. Das war IHR Weg, hinaus aus dem Schlamassel und endlich weg von der Vergangenheit hin zu einem reellen Hier und Jetzt. 

Darüber, das wußte sie instinktiv ebenso, öffnete sich eine Türe in die Zukunft. In ihre Zukunft auf dieser "verrückten Welt", die sich mit der Zeit als doch nicht ganz so verrückt und unlogisch zeigte, wenn.. ja, wenn man genau hinsah und die vermeintlich kleinen Dinge des Lebens wiederentdeckte. 

So war ihr versöhnlich zumute, ihr Inneres war friedlich und auf Verstehen gestimmt. Doch auf die "Quatschköppe dieser Welt" wollte sie trotzdem auch weiterhin einen achtsamen Blick haben, das nahm sie sich fest vor. 

Die kürzlich getroffene Entscheidung ab nun erstmal in einer experimentellen Phase in Form von Kurzgeschichten aus ihrem Leben zu erzählen, begeisterte sie. Es schien ihr eine ganze Fülle an Möglichkeiten zu bereiten über viele kleine Begebenheiten aus ihrem Leben zu erzählen, ohne sich dabei komplett nackich zu machen. Jedenfalls fühlte es sich für sie so an, etwaige Leserinnen oder Leser ihrer Kurzgeschichten mochten das vermutlich oder vielleicht anders wahrnehmen.  

Letztlich gab es in etwa so viele Wahrnehmungen [und damit persönlich empfundene Wahrheiten], wie es Menschen auf der Erde gab und das waren derzeit  irgendwas um die 8 Milliarden Menschen. Und wenn man da noch drauf rechnete, wieviele Wahrnehmungen ein einzelner Mensch vielleicht hatte oder haben konnte, war die Summe unterschiedlicher Wahrnehmungen und Wahrheiten eine exorbitant hohe Zahl, beschloß sie den Gedanken. 

Ihre Wahrnehmung war eine von vielen im Teich des Lebens und das war so in Ordnung für sie. 

In der Küche roch es verführerisch nach Kuchen und frischem Tee und sie beschloß, das - Ende - ins Handy zu tippen, um das Gerät danach beiseite zu legen. Es war alles gesagt, dachte sie zufrieden. 

- Ende -


Pat - 15.11.2016, 17:22h Part I
          21.11.2016, 16:09h Part II
          28.12.2016 erstveröffentlicht
          31.12.2016 überarbeitet
          12.02.2017 überarbeitet
          14.06.2017 überarbeitet 
          15.06.2017 last edit

Tags: Wächter, Überlebende, Schutz, Erkenntnis, Gedankenwelt, Depression, Adoptivmutter, Muster, Kurzgeschichte, Geschichte, Sie

Foto: Pixabay  

Sonntag, 24. April 2016

Die Körperstimme, innere Signale, Bullshitbingo und Licht (Nachschau)




Die Körperstimme, innere Signale, Bullshitbingo & Licht 

(Seelenheil, Nachschau und partielle Rückschau auf die letzten 10 Jahre) 

 

Angetriggert durch den Krankenhausaufenthalt darf ich nun, so scheint es, über einige Dinge sprechen. So tue ich dieses dann in diesem Eintrag und harre der Dinge die sich daraus entwickeln. 

Allmählich fügen sich in dieser Nachschau meines letzten Krankenhausaufenthaltes im April 2016  viele kleine Puzzleteile zu einem Ganzen zusammen.  

Ich erinnere meine Schwierigkeiten mit Wassereinlagerungen in den unteren Extremitäten, die in etwa zu der Zeit erstmals auftauchten, als ich 2006 im Krankenhaus in Rissen lag, wo dann eine Fettleber bei mir diagnostiziert wurde.

2008 hatte sich die Fettleber dann zu einer Leberzirrhose ausgewachsen (damals war ich mental noch nahezu handlungsunfähig in bestimmten Dingen) und damals ging es mir auch in punkto Wassereinlagerung in den Beinen (sie waren damals besonders stark und bis unter die Knie hoch geschwollen) sehr schlecht. 

Vermutlich fand also 2008 eine Art 'kombiniertes Körperversagen' statt, ausgelöst durch meine damalig noch (einst durch (Kindheits-)Traumata entstandene) "gesundheitsabträgliche Lebensweise", mit der ich - ab der Leberzirrhosendiagnose im Februar 2008 -  endgültig brach und mein Leben somit in einem zweiten Schritt nach 1996 umfassend, nachhaltig und klar zum Besseren änderte. Danach verschwand auch das Problem der Wassereinlagerungen - höchst überraschend, aber sehr willkommen - plötzlich wieder.

In einem Entlassungsbrief aus dem Krankenhaus (von Ende 2008, Aufenthalt wg. Lungenentzündung, Gastritis und Speiseröhrenvarizen) fand ich nun einen Hinweis darauf, das meine Nieren damals schon auffällig gewesen wären und Zeichen einer chronischen Nephropathie zeigten. 
Seltsam, ich kann mich an kein Gespräch mit einem Arzt darüber erinnern. Weder 2008 noch irgendwann später.  

Warum diese Information (anscheinend) nicht in meinem Bewußtsein landete, mag daran liegen, das mein Fokus damals (irrtümlich?) auf der Leber lag und ich damals allgemein einen "Arsch voller Probleme" hatte. Immer noch oder schon wieder, beides nimmt sich gegenseitig nicht viel weg.
Und den Arztbrief, hatte ich den vielleicht nicht beim Hausarzt abgegeben? Ich halte das, in Erinnerung an diese (meine) damalig wieder mal schweren Zeiten, durchaus für denkbar. Zumal meine ärztliche Lage damals schwierig war, weil mein bisheriger Hausarzt Anfang 2008 seine Pforten schloß und seine hiesige Praxis aufgab. Einen 'richtigen' neuen Arzt hatte ich dann leider erstmal nicht, viele Monate lang. Nur einen Vertretungs-/Übergangsarzt der für Papierkram zuständig war. So bestand damals keine rechte Anbindung. (Der letzte Satz erinnert mich etwas an die gefühlte Situation mit meinem jetzigen Hausarzt (den ich seitdem mehr oder weniger habe) die ich erstmals kürzlich im Blogpost "Im Krankenhaus - Tag 6 (Schweigen•Sprechen) offen thematisierte. *lacht*)

2011 wurde während meines freiwilligen Aufenthaltes in der Psychiatrie zur Kontrolle ein Ultraschall an der Leber durchgeführt, der zu erstaunlichen Ergebnissen führte. Die Leber hatte sich so gut erholt, das man ihr nahezu nichts ansah und die Ärzte deshalb in der Mehrzahl (auch gerade wieder, 2016) zu dem Schluß kamen, das ich keine Leberzirrhose gehabt hätte, das es also eine Fehldiagnose gewesen sei. 

Ich denke anders darüber. Ich weiß, das ich damals sehr sehr krank war, das es knapp war, denn ich litt damals auch unter einem starken (1,8 Liter) Blutverlust über die Speiseröhrenvarizen und ich weiß, das es Gründe/Ursachen hatte, das ich erkrankte. So wie ich inzwischen (wieder) weiß, das insgesamt alles einen Grund und Sinn hat. Ja, sogar wenn man so entsetzlich viel leidet.. auch das hat am Ende einen (verborgenen) Sinn, wirft es einen doch erst in die Feuerschmiede des Lebens, um einen dann daran verbrennen oder wachsen zu lassen. 

Ich weiß auch, das ich damals nachhaltig aus der Situation gelernt und die "schlimmen Störfaktoren und Auslöser" der Leberprobleme abgestellt und beseitigt habe. Danach ging es stetig bergauf mit der Leber und (gefühlt) auch mir. Ich bin davon überzeugt das ingesamt Selbstheilungskräfte dafür verantwortlich zu machen sind, das die Leber nun unauffällig ist. 

2008 fielen die Nieren also erstmals nach 1986 wieder auf (lt. Arztbrief). 

- drei Jahre "(Erinnerungs)Lücke", aber gefühlt stetige gesundheitliche Verbesserung - 

2011 wurde hoher Blutdruck festgestellt und ich erhielt (für eine Weile) Blutdruckmedikamente. Mein Eindruck war damals, das der Blutdruck durch das seelische Leiden kam. Habe ich mich getäuscht?

Circa 2013 lud ich mir eine Trinkapp auf's Handy, weil mir urplötzlich auffiel/bewußt wurde, das ich zu wenig und zu unregelmäßig trank. Ich benutze sie mit Erfolg und etablierte also ein verbessertes Trinkverhalten.

2013 entzog ich (aus einem plötzlichen inneren Antrieb heraus) geplant und kontrolliert von meinem (seit 2010 wegen den Schmerzen in den Beinen) verordneten Schmerzmittel und beschloß es nur noch in Ausnahmefällen bei sehr starken Schmerzattacken zu konsumieren. Ich bin im Nachhinein sicher das meine Nieren es mir dankten und dadurch länger durchhielten. 

2014 raffte ich mich von einem Tag auf den anderen zum zweiten Mal auf, meiner schlechten Ernährung und dem Übergewicht (resultierend aus der Bewegungsarmut eines jahrelangen, nahezu Komplettrückzug aus dem Draußen/psychischem Rückzug) etwas entgegen zu setzen. 

Bei meinem ersten Versuch 2013 hielt ich nur ein halbes Jahr beim Kalorien zählen durch, vermutlich weil ich viel zu restriktiv mit mir selbst in der Wahl meiner Mittel und im Verständnis von gesundem/gewichtsreduzierendem Essen war. 

Daher dann der Neustart im zweiten Versuch, im August 2014, währenddessen ich innerhalb eines Jahres 20 Kg Gewicht reduzierte und mich ab nun wieder gesund (natürlich und ausgewogen) ernährte - und - (wichtiger Faktor) wieder begann mich regelmäßig zu bewegen. (Fiel ziemlich schwer am Anfang, psychisch wie physisch.) 

So besorgte ich mir dann damals beispielsweise ein Sportarmband, um mir darüber ein Gefühl/Verständnis für Entfernungen und Maß an Bewegungsaktivität zu erarbeiten und meine Motivation zu pushen. 

(Japp, ich arbeite - wennschon - mit allen Tricks! *grinst*) 

Auch in diesem Punkt war ich meines Erachtens recht erfolgreich, wenngleich mein jetziges Bewegungsniveau ehr niedrig bis mittig einzuordnen ist, dafür aber (auch angesichts der körperlichen Einschränkung) im statistischen Mittelwert annehmbar ist. Das Armband brauche ich nun schon lange nicht mehr, aber es war mir eine gute Krücke, um an diesen Punkt zu kommen.

Ende 2014 führte ich ein (verstörendes) langes Gespräch mit einem an drei verschiedenen Krebsarten Sterbenden, der einen ähnlich "ungesunden" Lebenswandel, wie ich früher, geführt hatte. Auch er wurde durch Gewalterfahrungen in der Kindheit (brutale Schläge durch und von seinem Vater) traumatisiert und zerstörte dann sich selbst. 

Nach diesem Gespräch stand ich unter Schock, für Monate. Weil mir in diesem und durch dieses Gespräch klar wurde, wo es mit mir hätte enden können und noch enden könnte (Altlasten). Dieses Gespräch war schwer zu ertragen und zu verdauen und es dauerte bald 1-1,5 Jahre bis ich mich einigermaßen damit arrangieren und die möglichen Parallelen zu meinem Leben aushalten konnte. 

Aber, dieses Erlebnis weitete meinen Blickwinkel auch endlich wieder. Erstmals nach dem Verschwinden der Leberzirrhose (und nach dem subjektiven Eindruck "nochmal davongekommen zu sein" und das dies auf ewig so bliebe, als sei ich durch diese positive Entwicklung unantastbar für weitere mgl. Probleme aus dieser Richtung) ließ ich überhaupt wieder die gedankliche Möglichkeit zu, das es vielleicht nochmal häßlich werden könnte für mich. Eine harte Arbeit an unbewußt verdrängten Dingen und ein wertvolles Gespräch (Auslöser). Im Februar 2015 starb mein Nachbar, auch er hatte Krebs. Das war nicht einfach wegzustecken für mich (ich mochte ihn) und gefühlt kamen die "Einschläge" nun näher.

2015 gelang es mir, angeleiert durch den freiwilligen Psychiatrieaufenthalt 2011, durch Vergangenheitsbewältigung auf eine (weitere) höhere Ebene des stressfreieren Lebens zu kommen (vor allem durch Gespräche und dieses Blog) und gegen meine Depression aufzubegehren, beziehungsweise zu lernen, mit ihr leben zu lernen und nach langer Zeit des verweilens im Reich der Schatten wieder mit Zuversicht in die Welt zu sehen. (Ein Meilenstein!) 

Außerdem verspürte ich urplötzlich (immer mal wieder ab 2009) "aus dem Nichts" den Drang meinen Tabakkonsum zu reduzieren und es gelang dann 2014 ihn nahezu um die Hälfte zu vorher abzusenken. Vorher immer mal versucht, jedesmal gescheitert, nun gelang es plötzlich. 

Kurz drauf war mein Kaffeekonsum dran, ich reduzierte circa um zwei Drittel (von bis zu 10-12 Bechern täglich auf dann 3-4 Becher). Da der Fokus nun sowieso seit 2014 auf gesunder Ernährung lag, flutschte das einfach so mit. Anstandslos. Vorher lange Zeit unvorstellbar. Und eine blutdruckfreundliche Entscheidung. Parallel trennte ich mich (dem Blutdruck zuliebe) von meinem geliebten Strategiegame und den mir dort lieb gewonnenen Menschen. (hoher Blutdruck führt oft zum Nierenschaden) 

Im Sommer und Herbst 2015 stellte ich mich erneut der Dunkelheit, den Schatten und Dämonen der Vergangenheit, meiner Depression und dem Licht. Und scheine auch hier zu obsiegen. Bis heute. ;-) Auch dank positiver und wertvoller Unterstützung. 

2016 begann mit meinen guten Wünschen & Gedanken zum Jahreswechsel 2015/2016 (*geboren* aus einer spontanen Inspiration auf Twitter und niedergeschrieben an einem Schlüsseltag wie dem 31.12.2015) und weiterhin wertvoller Unterstützung. Ich scheine zu "erwachen" (externer Link)

Und zuletzt: Seit Monaten (circa Sommer letztem Jahr) habe ich die (absurde) intuitive "Gewißheit", das ich Gift im Körper habe, das Gift durch meine Adern rinnt. Ich konnte diese Information jedoch nicht angemessen zuordnen, dachte ehr an Krebs oder sowas, aber dafür gab es ja keine äußerlichen Anzeichen. Nein, klar, es waren ja auch die Nieren. Das Signal war ja klar: "Du vergiftest, du hast Gift in dir." Logisch, bei einem chronischen Nierenversagen steigt halt der Giftpegel im Körper, da es die Nieren sind, die Giftstoffe über den Urin aus unserem Körper ausscheiden.   

Mein Unterbewußtsein sendete seit Monaten deutlich spürbare Impulse a la "Du stirbst" in mein Bewußtsein. Ich traute mich erstmal nicht oder nur verdeckt via meditatives Schreiben darüber zu sprechen und hielt mich lange für latent ver-rückt. 

Hier im Blog darüber zu schreiben gelang beispielsweise erst kürzlich, vor wenigen Tagen im Blogpost "Im Krankenhaus - Tag 3 (Der Buddha)"

Mitte April 2016 fuhr ich dann aufgrund starker Schmerzen und daraus resultierender Angst und Sorge ins Krankenhaus und überwand damit meine bisher nahezu unüberwindbare Angst vor diesem Thema/dem Krankenhaus/dem Draußen. 

Erstmals seit Jahren war ich dazu fähig, derart zu handeln. Im Krankenhaus wurde dann chronisches Nierenversagen (G3bA3) und Bluthochdruck diagnostiziert. Zu den Schmerzen die ich in der Leiste empfand und die mich ins Krankenhaus vorantrieben hatten fand sich jedoch keine schlüssige Erklärung. Bis jetzt. 

Meine Nieren (bzw. ein Signalgeber in meinem Körper) haben mir all die Jahre Botschaften gesendet: 

  • • Stress/Belastungen reduzieren/entfernen (psychisch & physisch) 
  • • genug trinken (1,5-2 Liter tgl) 
  • • nierenschädigende Medikamente abzusetzen (Schmerzmedikamente) 
  • • gesunde Ernährung anstreben
  • • Gewichtsreduktion anstreben 
  • • regelmäßige Bewegung anstreben 
  • • nur selten Alkohol zu konsumieren   

  • und zuletzt sendete er diese: 

  • • bei Schmerzen zum Arzt/ins Krankenhaus zu gehen (-> Bluthochdruck klären/Nierendiagnostik erfahren) 

Diese Liste ist, vergleichsweise ähnlich, so im Netz zu finden, wenn man nach "nierenfreundlichem Verhalten" oder "vorbeugen" googelt. 

Wer sich näher für die Materie Nierenversagen interessiert: 
unter folgendem Link fand ich einen ausführlichen und informativen Überblick zu chronischem Nierenversagen. *externer Link*



Ich bin gerade ziemlich baff, während ich das Geschriebene korrekturlese. Echt. Aber ich freue mich auch. All das zeigt mir, das mein Inneres mir zuverlässige Info's sendet und über eine gute Sendestation verfügt. Weiterhin und immer noch. Allein der Empfänger könnte besser funktionieren. *grinst verlegen* 

Ich muss also im Endeffekt nur weiter auf meine innere Stimme (Intuition) hören und sie künftig ein bischen besser und schneller verstehen lernen. Vielleicht muss
(sollte oder könnte) ich ihr auch nur ein wenig mehr VERTRAUEN?! 

Offensichtlich weiß diese innere Stimme (Intuition) recht genau, was mir nicht gut tut und was dann zu tun ist, damit es wieder besser wird. 

Wenn das mal nicht am Ende doch eine verdammt geile Erkenntnis ist. Juhu! 

Was auch toll ist:
Endlich "darf" (kann) ich über Dinge sprechen, die ich noch vor Wochen oder Monaten so nicht über die Lippen bekommen hätte, weil das Innere zu klein und zu ängstlich war. 

  

 

Das ist ein (weiteres) mutmachendes Erlebnis, 

eines das meinen inneren Leitsatz bestätigt: 



"Ein Jedes hat seine eigene und ihm vorherbestimmte Zeit!"


Dies zu erkennen, dahin führt die Achtsamkeit.
Darauf zu vertrauen, dabei hilft die Gelassenheit.
Und all das am Ende zu verstehen,
dabei hilft das göttliche in uns,
Liebe, Zuversicht und Licht.


- Ende - 


Pat - 22.04.2016, 23:35h 
          (ergänzt 23., 24. und 25.04.2016)


Tags: imKrankenhaus, Nieren, Signale, HSP, Wahrnehmung, Erkenntnis, Bullshitbingo, Vertrauen, Frieden, Licht, Diagnose, Nachschau, Rückschau 

Samstag, 16. April 2016

Im Krankenhaus- Tag 3 (Der Buddha)





Im Krankenhaus- Tag 3

(Der Buddha)


Vor einigen Monaten teilte sich mir eine Art spirituelle Botschaft mit: Die, das ich (gerade) sterbe. Jeden Tag ein bischen, Woche für Woche, Monat für Monat. Und es war, als spräche mein Körper (mit seiner Körperstimme) zu mir. Wohl um mir eine Art Weckruf zu senden. 

Ich war damals nicht in der Lage dieses vage Gefühl, oder besser: den diffusen Eindruck, zu sortieren und einzuordnen. Ja, sicher, gefühlt ging es mir nicht gut, aber für eine schwere Erkrankung hatte ich keine Anhaltspunkte. Vermeintlich. Ich sah, doch ich verstand das Gesehene nicht. Jedenfalls nicht umfassend. Ich hatte lediglich den Eindruck, den allerdings fest und prägnant: Du stirbst. (Was soviel bedeutet, wie: dein Körper stirbt.)

So kam es dass ich mich, wieder einmal, für latent ver-rückt hielt und versuchte die Sache (auch aus Unsicherheit) abzutun und ignorierte damit weitgehend mein Körperbewußtsein.

Ich konnte es erstmal niemandem mitteilen. Die Angst ausgelacht oder verhöhnt zu werden, sie war zu groß. Sie war wie ein Berg auf den Schultern eines Kindes. So trug ich also diese verhängnisvolle Saat der Botschaft und der Erkrankung in mir. Meist war die Botschaft in der Wahrnehmung ehr mit Erde bedeckt (bildlich gesprochen) und somit weitgehend "unsichtbar" für mich. Ab und zu blitzten jedoch weiterhin Gedankenimpulse auf, kurz & prägnant: die schlicht lauteten: 
Du stirbst. 

Wahrscheinlich war es dieser Impuls, verbunden mit einem gerüttelt Maß an Sorge, Angst und Schmerzen, der mich letztlich hierher trieb, hierher ins Krankenhaus. Hierher, wo der Verstand gestern dazu aufgefordert wurde, nicht nur zu hören und zu sehen, sondern auch zu verstehen! 

Ja, ja, ja, in drei Teufel's Namen: 
Ich sterbe. *uff!* 
(es tut unfassbar gut es endlich auszusprechen)

Seit Monaten ein bischen. Und es ist auch dieses Mal wieder verdammt knapp für mich, ich schramme so gerade noch am Schlimmsten vorbei. Doch wie schon beim letzten Mal und dem davor, ist die Situation nicht alternativlos und nicht unabwendbar. 

Das Leben hat mich gelehrt, das es im tiefsten dunklen Tal Licht geben kann, ein Licht das einem den Weg hinaus aus dem finstren Tal und wieder hoch in die hellsten Höhen und zum Guten führen kann. Ich schaffe das! Das weiß ich.

Hach, es wird wohl wenige geben (vermute ich), die verstehen, wie ich mich gerade fühle. Endlich ist die innere Stimme zufrieden, denn sie wurde am Ende doch erhört und verstanden. 

Trotz der schlechten Nachrichten macht sich ein Gefühl grenzenloser Erleichterung breit und die Stimme klingt nun versöhnlich, fast ein wenig fröhlich, als wolle sie mir sagen: 

"Das hast du gut gemacht! Du hast es noch rechtzeitig hin geschafft und ab jetzt kann wieder alles gut werden." 

Ich weine ein bischen, während ich auf den friedlichen Buddha (in Gestalt eines Mitpatienten) schaue, der circa 10 Meter von mir entfernt wie ich in der Morgensonne sitzt und entspannt. Er lächelt so friedlich. Sein Anblick berührt mich tief im Innersten. 

Als ich ihn anspreche erklärt er mir, das er gerade an seine Kinder gedacht hat. Das erklärt seine friedliche Erscheinung und das glückliche feine Lächeln.

Ich habe Buddha geschaut, in einer seiner vielen Formen. Und ich bin sehr dankbar dafür, dass er sich mir gezeigt hat, besonders an einem Tag wie diesem heute. Dem Tag danach. (nach der Diagnosenstellung)

Nun lächele auch ich, während eine letzte heiße, kleine Träne aus meinem linken Augenwinkel quillt und über die Wange abrollt.

Ich lebe. Und ich bin (anders als früher) sehr dankbar dafür. 

- Ende - 


Pat - 16.04.2016, 09:43h 

Tags: Krankenhaus, Diagnosen, Buddha, Frieden, Gedanken

(eine kleine Geschichte aus der Reihe "imKrankenhaus") 


Sonntag, 6. März 2016

Dreierlei Gedichte im Februar [Gedicht]

Twitterfundstück



 












 

Dreierlei Gedichte im Februar

 (dreierlei Fundstücke aus eigener Feder aus dem Februar 2016)


Zittern 


Wenn ein Zittern durch die Seele geht,
und etwas sich mit wimmern und klagen erhebt,
so möchte ich liebevoll sein,
es umarmen und für es scheinen.
Möchte den Schmerz und die Traurigkeit nehmen,
möchte helfen beim sehnen,
nach Liebe und Licht,
möchte ein Zeichen geben,
denn ich liebe - auch dich.


Pat - 28.02.2016, 12:40h 
Tags: Gedicht, Achtsamkeit, Liebe

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Strahle


Wenn du kannst, dann strahle. 
Scheine in die Welt hinaus,
sei allen Menschen ein Licht, 
damit auch sie erstrahlen können, 
in Liebe.


Pat - 28.02.2016, 14:53h
Tags: Erkenntnis, Achtsamkeit, Liebe

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Leben


Die Welt ist ein einziges riesiges Theater
in dem wir das Schauspiel unseres Lebens darbieten.
Mal ist es ein Drama, mal ehr Komödie, mal mehr ein Trauerspiel.
Doch ist es IMMER unser LEBEN!
Darum, sei achtsam damit, Mensch.


Pat - 29.02.2016, 13:05h
Tags: Leben, Achtsamkeit, Gedicht 

Sonntag, 28. Februar 2016

Im Haus der unendlichen Türen [Kurzschichte]


im Haus der unendlichen Türen

[Eine kleine Geschichte]


Sie durchschritt das Haus der unendlichen Türen und Räume und wanderte durch endlose Flure und Jahrzehnte dauerte ihre Reise, gemessen an Erdenjahren.

Jede Tür hatte eine andere Farbe und Beschaffenheit und in jedem Raum fand sie etwas anderes vor, nichts war doppelt vorhanden. Kein Raum gleichte dem anderen und doch waren sich wiederum manche recht ähnlich. So wanderte sie zeitenlos und ungestört. 

Einige Räume schienen fast leer und ihr Inhalt verborgen zu sein; andere waren scheinbar voll und ließen sie Offensichtliches finden. Ein Raum war blitzsauber, ein anderer war staubig, einer einfarbig, wieder ein anderer war bunt und so setzte es sich unendlich fort. 

Sie wandelte im Gestern der Vergangenheit ebenso wie im Jetzt der Gegenwart. Und ja, bei einigen Türen ließ sich auch ein Blick auf das Morgen der Zukunft erhaschen. 

Und dann fand sie diese eine Tür. Diese, die zu dem Einen allumfassenden Raum führte, der unendlich und zeitlos ist und in dem Alles nichts ist und in dem Nichts alles ist. Und sie seufzte aus tiefstem Herzen auf. Sie war da. 


Pat - 22.02.2016, 23:55h 
(inspired by @gegburo) 

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Tags: meditativesSchreiben, Selbsterkenntnis, Geschichte, Kurzgeschichte, nachgereicht