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Sonntag, 24. April 2016

Die Körperstimme, innere Signale, Bullshitbingo und Licht (Nachschau)




Die Körperstimme, innere Signale, Bullshitbingo & Licht 

(Seelenheil, Nachschau und partielle Rückschau auf die letzten 10 Jahre) 

 

Angetriggert durch den Krankenhausaufenthalt darf ich nun, so scheint es, über einige Dinge sprechen. So tue ich dieses dann in diesem Eintrag und harre der Dinge die sich daraus entwickeln. 

Allmählich fügen sich in dieser Nachschau meines letzten Krankenhausaufenthaltes im April 2016  viele kleine Puzzleteile zu einem Ganzen zusammen.  

Ich erinnere meine Schwierigkeiten mit Wassereinlagerungen in den unteren Extremitäten, die in etwa zu der Zeit erstmals auftauchten, als ich 2006 im Krankenhaus in Rissen lag, wo dann eine Fettleber bei mir diagnostiziert wurde.

2008 hatte sich die Fettleber dann zu einer Leberzirrhose ausgewachsen (damals war ich mental noch nahezu handlungsunfähig in bestimmten Dingen) und damals ging es mir auch in punkto Wassereinlagerung in den Beinen (sie waren damals besonders stark und bis unter die Knie hoch geschwollen) sehr schlecht. 

Vermutlich fand also 2008 eine Art 'kombiniertes Körperversagen' statt, ausgelöst durch meine damalig noch (einst durch (Kindheits-)Traumata entstandene) "gesundheitsabträgliche Lebensweise", mit der ich - ab der Leberzirrhosendiagnose im Februar 2008 -  endgültig brach und mein Leben somit in einem zweiten Schritt nach 1996 umfassend, nachhaltig und klar zum Besseren änderte. Danach verschwand auch das Problem der Wassereinlagerungen - höchst überraschend, aber sehr willkommen - plötzlich wieder.

In einem Entlassungsbrief aus dem Krankenhaus (von Ende 2008, Aufenthalt wg. Lungenentzündung, Gastritis und Speiseröhrenvarizen) fand ich nun einen Hinweis darauf, das meine Nieren damals schon auffällig gewesen wären und Zeichen einer chronischen Nephropathie zeigten. 
Seltsam, ich kann mich an kein Gespräch mit einem Arzt darüber erinnern. Weder 2008 noch irgendwann später.  

Warum diese Information (anscheinend) nicht in meinem Bewußtsein landete, mag daran liegen, das mein Fokus damals (irrtümlich?) auf der Leber lag und ich damals allgemein einen "Arsch voller Probleme" hatte. Immer noch oder schon wieder, beides nimmt sich gegenseitig nicht viel weg.
Und den Arztbrief, hatte ich den vielleicht nicht beim Hausarzt abgegeben? Ich halte das, in Erinnerung an diese (meine) damalig wieder mal schweren Zeiten, durchaus für denkbar. Zumal meine ärztliche Lage damals schwierig war, weil mein bisheriger Hausarzt Anfang 2008 seine Pforten schloß und seine hiesige Praxis aufgab. Einen 'richtigen' neuen Arzt hatte ich dann leider erstmal nicht, viele Monate lang. Nur einen Vertretungs-/Übergangsarzt der für Papierkram zuständig war. So bestand damals keine rechte Anbindung. (Der letzte Satz erinnert mich etwas an die gefühlte Situation mit meinem jetzigen Hausarzt (den ich seitdem mehr oder weniger habe) die ich erstmals kürzlich im Blogpost "Im Krankenhaus - Tag 6 (Schweigen•Sprechen) offen thematisierte. *lacht*)

2011 wurde während meines freiwilligen Aufenthaltes in der Psychiatrie zur Kontrolle ein Ultraschall an der Leber durchgeführt, der zu erstaunlichen Ergebnissen führte. Die Leber hatte sich so gut erholt, das man ihr nahezu nichts ansah und die Ärzte deshalb in der Mehrzahl (auch gerade wieder, 2016) zu dem Schluß kamen, das ich keine Leberzirrhose gehabt hätte, das es also eine Fehldiagnose gewesen sei. 

Ich denke anders darüber. Ich weiß, das ich damals sehr sehr krank war, das es knapp war, denn ich litt damals auch unter einem starken (1,8 Liter) Blutverlust über die Speiseröhrenvarizen und ich weiß, das es Gründe/Ursachen hatte, das ich erkrankte. So wie ich inzwischen (wieder) weiß, das insgesamt alles einen Grund und Sinn hat. Ja, sogar wenn man so entsetzlich viel leidet.. auch das hat am Ende einen (verborgenen) Sinn, wirft es einen doch erst in die Feuerschmiede des Lebens, um einen dann daran verbrennen oder wachsen zu lassen. 

Ich weiß auch, das ich damals nachhaltig aus der Situation gelernt und die "schlimmen Störfaktoren und Auslöser" der Leberprobleme abgestellt und beseitigt habe. Danach ging es stetig bergauf mit der Leber und (gefühlt) auch mir. Ich bin davon überzeugt das ingesamt Selbstheilungskräfte dafür verantwortlich zu machen sind, das die Leber nun unauffällig ist. 

2008 fielen die Nieren also erstmals nach 1986 wieder auf (lt. Arztbrief). 

- drei Jahre "(Erinnerungs)Lücke", aber gefühlt stetige gesundheitliche Verbesserung - 

2011 wurde hoher Blutdruck festgestellt und ich erhielt (für eine Weile) Blutdruckmedikamente. Mein Eindruck war damals, das der Blutdruck durch das seelische Leiden kam. Habe ich mich getäuscht?

Circa 2013 lud ich mir eine Trinkapp auf's Handy, weil mir urplötzlich auffiel/bewußt wurde, das ich zu wenig und zu unregelmäßig trank. Ich benutze sie mit Erfolg und etablierte also ein verbessertes Trinkverhalten.

2013 entzog ich (aus einem plötzlichen inneren Antrieb heraus) geplant und kontrolliert von meinem (seit 2010 wegen den Schmerzen in den Beinen) verordneten Schmerzmittel und beschloß es nur noch in Ausnahmefällen bei sehr starken Schmerzattacken zu konsumieren. Ich bin im Nachhinein sicher das meine Nieren es mir dankten und dadurch länger durchhielten. 

2014 raffte ich mich von einem Tag auf den anderen zum zweiten Mal auf, meiner schlechten Ernährung und dem Übergewicht (resultierend aus der Bewegungsarmut eines jahrelangen, nahezu Komplettrückzug aus dem Draußen/psychischem Rückzug) etwas entgegen zu setzen. 

Bei meinem ersten Versuch 2013 hielt ich nur ein halbes Jahr beim Kalorien zählen durch, vermutlich weil ich viel zu restriktiv mit mir selbst in der Wahl meiner Mittel und im Verständnis von gesundem/gewichtsreduzierendem Essen war. 

Daher dann der Neustart im zweiten Versuch, im August 2014, währenddessen ich innerhalb eines Jahres 20 Kg Gewicht reduzierte und mich ab nun wieder gesund (natürlich und ausgewogen) ernährte - und - (wichtiger Faktor) wieder begann mich regelmäßig zu bewegen. (Fiel ziemlich schwer am Anfang, psychisch wie physisch.) 

So besorgte ich mir dann damals beispielsweise ein Sportarmband, um mir darüber ein Gefühl/Verständnis für Entfernungen und Maß an Bewegungsaktivität zu erarbeiten und meine Motivation zu pushen. 

(Japp, ich arbeite - wennschon - mit allen Tricks! *grinst*) 

Auch in diesem Punkt war ich meines Erachtens recht erfolgreich, wenngleich mein jetziges Bewegungsniveau ehr niedrig bis mittig einzuordnen ist, dafür aber (auch angesichts der körperlichen Einschränkung) im statistischen Mittelwert annehmbar ist. Das Armband brauche ich nun schon lange nicht mehr, aber es war mir eine gute Krücke, um an diesen Punkt zu kommen.

Ende 2014 führte ich ein (verstörendes) langes Gespräch mit einem an drei verschiedenen Krebsarten Sterbenden, der einen ähnlich "ungesunden" Lebenswandel, wie ich früher, geführt hatte. Auch er wurde durch Gewalterfahrungen in der Kindheit (brutale Schläge durch und von seinem Vater) traumatisiert und zerstörte dann sich selbst. 

Nach diesem Gespräch stand ich unter Schock, für Monate. Weil mir in diesem und durch dieses Gespräch klar wurde, wo es mit mir hätte enden können und noch enden könnte (Altlasten). Dieses Gespräch war schwer zu ertragen und zu verdauen und es dauerte bald 1-1,5 Jahre bis ich mich einigermaßen damit arrangieren und die möglichen Parallelen zu meinem Leben aushalten konnte. 

Aber, dieses Erlebnis weitete meinen Blickwinkel auch endlich wieder. Erstmals nach dem Verschwinden der Leberzirrhose (und nach dem subjektiven Eindruck "nochmal davongekommen zu sein" und das dies auf ewig so bliebe, als sei ich durch diese positive Entwicklung unantastbar für weitere mgl. Probleme aus dieser Richtung) ließ ich überhaupt wieder die gedankliche Möglichkeit zu, das es vielleicht nochmal häßlich werden könnte für mich. Eine harte Arbeit an unbewußt verdrängten Dingen und ein wertvolles Gespräch (Auslöser). Im Februar 2015 starb mein Nachbar, auch er hatte Krebs. Das war nicht einfach wegzustecken für mich (ich mochte ihn) und gefühlt kamen die "Einschläge" nun näher.

2015 gelang es mir, angeleiert durch den freiwilligen Psychiatrieaufenthalt 2011, durch Vergangenheitsbewältigung auf eine (weitere) höhere Ebene des stressfreieren Lebens zu kommen (vor allem durch Gespräche und dieses Blog) und gegen meine Depression aufzubegehren, beziehungsweise zu lernen, mit ihr leben zu lernen und nach langer Zeit des verweilens im Reich der Schatten wieder mit Zuversicht in die Welt zu sehen. (Ein Meilenstein!) 

Außerdem verspürte ich urplötzlich (immer mal wieder ab 2009) "aus dem Nichts" den Drang meinen Tabakkonsum zu reduzieren und es gelang dann 2014 ihn nahezu um die Hälfte zu vorher abzusenken. Vorher immer mal versucht, jedesmal gescheitert, nun gelang es plötzlich. 

Kurz drauf war mein Kaffeekonsum dran, ich reduzierte circa um zwei Drittel (von bis zu 10-12 Bechern täglich auf dann 3-4 Becher). Da der Fokus nun sowieso seit 2014 auf gesunder Ernährung lag, flutschte das einfach so mit. Anstandslos. Vorher lange Zeit unvorstellbar. Und eine blutdruckfreundliche Entscheidung. Parallel trennte ich mich (dem Blutdruck zuliebe) von meinem geliebten Strategiegame und den mir dort lieb gewonnenen Menschen. (hoher Blutdruck führt oft zum Nierenschaden) 

Im Sommer und Herbst 2015 stellte ich mich erneut der Dunkelheit, den Schatten und Dämonen der Vergangenheit, meiner Depression und dem Licht. Und scheine auch hier zu obsiegen. Bis heute. ;-) Auch dank positiver und wertvoller Unterstützung. 

2016 begann mit meinen guten Wünschen & Gedanken zum Jahreswechsel 2015/2016 (*geboren* aus einer spontanen Inspiration auf Twitter und niedergeschrieben an einem Schlüsseltag wie dem 31.12.2015) und weiterhin wertvoller Unterstützung. Ich scheine zu "erwachen" (externer Link)

Und zuletzt: Seit Monaten (circa Sommer letztem Jahr) habe ich die (absurde) intuitive "Gewißheit", das ich Gift im Körper habe, das Gift durch meine Adern rinnt. Ich konnte diese Information jedoch nicht angemessen zuordnen, dachte ehr an Krebs oder sowas, aber dafür gab es ja keine äußerlichen Anzeichen. Nein, klar, es waren ja auch die Nieren. Das Signal war ja klar: "Du vergiftest, du hast Gift in dir." Logisch, bei einem chronischen Nierenversagen steigt halt der Giftpegel im Körper, da es die Nieren sind, die Giftstoffe über den Urin aus unserem Körper ausscheiden.   

Mein Unterbewußtsein sendete seit Monaten deutlich spürbare Impulse a la "Du stirbst" in mein Bewußtsein. Ich traute mich erstmal nicht oder nur verdeckt via meditatives Schreiben darüber zu sprechen und hielt mich lange für latent ver-rückt. 

Hier im Blog darüber zu schreiben gelang beispielsweise erst kürzlich, vor wenigen Tagen im Blogpost "Im Krankenhaus - Tag 3 (Der Buddha)"

Mitte April 2016 fuhr ich dann aufgrund starker Schmerzen und daraus resultierender Angst und Sorge ins Krankenhaus und überwand damit meine bisher nahezu unüberwindbare Angst vor diesem Thema/dem Krankenhaus/dem Draußen. 

Erstmals seit Jahren war ich dazu fähig, derart zu handeln. Im Krankenhaus wurde dann chronisches Nierenversagen (G3bA3) und Bluthochdruck diagnostiziert. Zu den Schmerzen die ich in der Leiste empfand und die mich ins Krankenhaus vorantrieben hatten fand sich jedoch keine schlüssige Erklärung. Bis jetzt. 

Meine Nieren (bzw. ein Signalgeber in meinem Körper) haben mir all die Jahre Botschaften gesendet: 

  • • Stress/Belastungen reduzieren/entfernen (psychisch & physisch) 
  • • genug trinken (1,5-2 Liter tgl) 
  • • nierenschädigende Medikamente abzusetzen (Schmerzmedikamente) 
  • • gesunde Ernährung anstreben
  • • Gewichtsreduktion anstreben 
  • • regelmäßige Bewegung anstreben 
  • • nur selten Alkohol zu konsumieren   

  • und zuletzt sendete er diese: 

  • • bei Schmerzen zum Arzt/ins Krankenhaus zu gehen (-> Bluthochdruck klären/Nierendiagnostik erfahren) 

Diese Liste ist, vergleichsweise ähnlich, so im Netz zu finden, wenn man nach "nierenfreundlichem Verhalten" oder "vorbeugen" googelt. 

Wer sich näher für die Materie Nierenversagen interessiert: 
unter folgendem Link fand ich einen ausführlichen und informativen Überblick zu chronischem Nierenversagen. *externer Link*



Ich bin gerade ziemlich baff, während ich das Geschriebene korrekturlese. Echt. Aber ich freue mich auch. All das zeigt mir, das mein Inneres mir zuverlässige Info's sendet und über eine gute Sendestation verfügt. Weiterhin und immer noch. Allein der Empfänger könnte besser funktionieren. *grinst verlegen* 

Ich muss also im Endeffekt nur weiter auf meine innere Stimme (Intuition) hören und sie künftig ein bischen besser und schneller verstehen lernen. Vielleicht muss
(sollte oder könnte) ich ihr auch nur ein wenig mehr VERTRAUEN?! 

Offensichtlich weiß diese innere Stimme (Intuition) recht genau, was mir nicht gut tut und was dann zu tun ist, damit es wieder besser wird. 

Wenn das mal nicht am Ende doch eine verdammt geile Erkenntnis ist. Juhu! 

Was auch toll ist:
Endlich "darf" (kann) ich über Dinge sprechen, die ich noch vor Wochen oder Monaten so nicht über die Lippen bekommen hätte, weil das Innere zu klein und zu ängstlich war. 

  

 

Das ist ein (weiteres) mutmachendes Erlebnis, 

eines das meinen inneren Leitsatz bestätigt: 



"Ein Jedes hat seine eigene und ihm vorherbestimmte Zeit!"


Dies zu erkennen, dahin führt die Achtsamkeit.
Darauf zu vertrauen, dabei hilft die Gelassenheit.
Und all das am Ende zu verstehen,
dabei hilft das göttliche in uns,
Liebe, Zuversicht und Licht.


- Ende - 


Pat - 22.04.2016, 23:35h 
          (ergänzt 23., 24. und 25.04.2016)


Tags: imKrankenhaus, Nieren, Signale, HSP, Wahrnehmung, Erkenntnis, Bullshitbingo, Vertrauen, Frieden, Licht, Diagnose, Nachschau, Rückschau 

Samstag, 16. April 2016

Im Krankenhaus- Tag 3 (Der Buddha)





Im Krankenhaus- Tag 3

(Der Buddha)


Vor einigen Monaten teilte sich mir eine Art spirituelle Botschaft mit: Die, das ich (gerade) sterbe. Jeden Tag ein bischen, Woche für Woche, Monat für Monat. Und es war, als spräche mein Körper (mit seiner Körperstimme) zu mir. Wohl um mir eine Art Weckruf zu senden. 

Ich war damals nicht in der Lage dieses vage Gefühl, oder besser: den diffusen Eindruck, zu sortieren und einzuordnen. Ja, sicher, gefühlt ging es mir nicht gut, aber für eine schwere Erkrankung hatte ich keine Anhaltspunkte. Vermeintlich. Ich sah, doch ich verstand das Gesehene nicht. Jedenfalls nicht umfassend. Ich hatte lediglich den Eindruck, den allerdings fest und prägnant: Du stirbst. (Was soviel bedeutet, wie: dein Körper stirbt.)

So kam es dass ich mich, wieder einmal, für latent ver-rückt hielt und versuchte die Sache (auch aus Unsicherheit) abzutun und ignorierte damit weitgehend mein Körperbewußtsein.

Ich konnte es erstmal niemandem mitteilen. Die Angst ausgelacht oder verhöhnt zu werden, sie war zu groß. Sie war wie ein Berg auf den Schultern eines Kindes. So trug ich also diese verhängnisvolle Saat der Botschaft und der Erkrankung in mir. Meist war die Botschaft in der Wahrnehmung ehr mit Erde bedeckt (bildlich gesprochen) und somit weitgehend "unsichtbar" für mich. Ab und zu blitzten jedoch weiterhin Gedankenimpulse auf, kurz & prägnant: die schlicht lauteten: 
Du stirbst. 

Wahrscheinlich war es dieser Impuls, verbunden mit einem gerüttelt Maß an Sorge, Angst und Schmerzen, der mich letztlich hierher trieb, hierher ins Krankenhaus. Hierher, wo der Verstand gestern dazu aufgefordert wurde, nicht nur zu hören und zu sehen, sondern auch zu verstehen! 

Ja, ja, ja, in drei Teufel's Namen: 
Ich sterbe. *uff!* 
(es tut unfassbar gut es endlich auszusprechen)

Seit Monaten ein bischen. Und es ist auch dieses Mal wieder verdammt knapp für mich, ich schramme so gerade noch am Schlimmsten vorbei. Doch wie schon beim letzten Mal und dem davor, ist die Situation nicht alternativlos und nicht unabwendbar. 

Das Leben hat mich gelehrt, das es im tiefsten dunklen Tal Licht geben kann, ein Licht das einem den Weg hinaus aus dem finstren Tal und wieder hoch in die hellsten Höhen und zum Guten führen kann. Ich schaffe das! Das weiß ich.

Hach, es wird wohl wenige geben (vermute ich), die verstehen, wie ich mich gerade fühle. Endlich ist die innere Stimme zufrieden, denn sie wurde am Ende doch erhört und verstanden. 

Trotz der schlechten Nachrichten macht sich ein Gefühl grenzenloser Erleichterung breit und die Stimme klingt nun versöhnlich, fast ein wenig fröhlich, als wolle sie mir sagen: 

"Das hast du gut gemacht! Du hast es noch rechtzeitig hin geschafft und ab jetzt kann wieder alles gut werden." 

Ich weine ein bischen, während ich auf den friedlichen Buddha (in Gestalt eines Mitpatienten) schaue, der circa 10 Meter von mir entfernt wie ich in der Morgensonne sitzt und entspannt. Er lächelt so friedlich. Sein Anblick berührt mich tief im Innersten. 

Als ich ihn anspreche erklärt er mir, das er gerade an seine Kinder gedacht hat. Das erklärt seine friedliche Erscheinung und das glückliche feine Lächeln.

Ich habe Buddha geschaut, in einer seiner vielen Formen. Und ich bin sehr dankbar dafür, dass er sich mir gezeigt hat, besonders an einem Tag wie diesem heute. Dem Tag danach. (nach der Diagnosenstellung)

Nun lächele auch ich, während eine letzte heiße, kleine Träne aus meinem linken Augenwinkel quillt und über die Wange abrollt.

Ich lebe. Und ich bin (anders als früher) sehr dankbar dafür. 

- Ende - 


Pat - 16.04.2016, 09:43h 

Tags: Krankenhaus, Diagnosen, Buddha, Frieden, Gedanken

(eine kleine Geschichte aus der Reihe "imKrankenhaus") 


Donnerstag, 17. März 2016

Mein Safespace [Depression]


Mein Safespace

(Aus der Reihe: Die Depression und Ich • Ich und die Depression - Teil 2/Safespace)



Heute möchte ich von meinem Safespace erzählen. Wie es kam, das es ihn gibt und warum es ihn gibt und davon, wie er aussieht und sich entwickelt

Ich denke, das jeder so einen Safespace hat, einen inneren Bereich, in den er sich bei Not mit sich selbst oder dem Außen zurückziehen kann. Nur ist er uns oft nicht bewußt. 

Ob ich so etwas früher bewusst hatte, weiß ich also nicht, aber irgendwann riet mir jemand dazu (ich war damals aufgrund einer schweren depressiven Episode in der Psychiatrie), mir so einen Raum zu erschaffen, an dem ich mich sicher fühlen und abgrenzen könnte. 

Es ging mir damals sehr schlecht, ich war am Ende meiner Kräfte, die Depression nagelte mich am Boden fest, ich selbst empfand mich als totale Versagerin (siehe auch den Eintrag "Die Stimme") und es kostete mich mein letztes bischen Kraft, mich gegen die Bilder zu wehren, die mir meinen möglichen Freitod zeigten. 

Eigentlich wollte ich nicht sterben und vor allem wollte ich nicht so sterben, aber so weiterleben konnte ich auch nicht mehr, weil ich die Depression und diese Stimme nicht mehr ertrug. Also tat ich das einzig sinnvolle und versuchte einen Break über einen freiwilligen Aufenthalt in der Psychiatrie, um aus der Situation zu kommen und mich irgendwie mit meiner Vergangenheit und der Depression arrangieren zu lernen. 

Streckenweise hatte ich dort große Probleme mit dem Verhalten anderer Menschen und litt unverhältnismäßig stark unter Bemerkungen und Gesten, die sonst zB. nur ehr doof oder nervig sind. Manche Dinge machten mir richtig Probleme und ich konnte schwer mit bestimmten Aktionen und Reaktionen meiner Mitpatienten und/oder des Pflegepersonals umgehen. So brachten mich oft schon Kleinigkeiten aus der Fassung und ich geriet ins schwingen und reagieren. 

Ziemlich blöd, wenn man sich selbst beobachtet, wie man neben sich steht und aber nichts dagegen tun kann, weil einen die Emotionen wie ein Wildfluss mitreißen, das man kaum Zeit hat, Luft zu holen und einen diese Sachen dann auch noch krass belasten, manchmal über Stunden oder länger. 

Im nachhinein denke ich, das ich damals große Probleme hatte mich abzugrenzen. Ich hatte keinen inneren Ruhepunkt (Safespace), so das mein Inneres immer mehr ächzte und wankte, wenn es sich mit dem Äußeren (der Umwelt) konfrontiert sah und eben dies konnte ich damals kaum noch händeln, da ich mit meiner Kraft am Ende war. (*)

Ich weiß nicht mehr, wer es konkret war, der mir zur Visualisierung eines Safespaces riet, aber der Tipp war, wie ich heute weiß, prima. Ich sehe mich, als wäre es erst gestern gewesen, in Gedanken dort in der Psychiatrie, im Raucherzimmer hocken, überlegend, wie so ein Safespace für mich wohl aussehen könnte. 

Ich hatte damals irgendwie erstmal so gar keine Idee. Dann dachte ich an Farben und ich dachte daran, das Blau etwas kühles hat. Etwas womit man unangenehmes abblocken und draussen halten könnte. Ich visualisierte etwas wie ein Schott oder eine Fahrstuhltür, das diese sich dann in leuchtendem Blau um mich herum schlösse und mir niemand hinter diese Barriere folgen könnte. 

So entwickelte der Safespace sich in etwas, was in der Größe ein wenig einer Kabine mit einer sie umlaufenden 'Tür' ähnelte. Ich weiß nicht warum, aber innen ist dieser Raum von einem strahlenden Weiß erfüllt. Das könnte kalt wirken, tut es gefühlt aber nicht. Gerade durch das Weiß hat der Raum etwas helles, neutrales und reines, so dass ich mich darin wohl fühlte. 

Für einige Jahre blieb dieser Safespace so, er erfüllte seinen Zweck und mit der Zeit geriet er mehr und mehr in Vergessenheit. 
Im Zuge der Eigenachtsamkeit habe ich ihn nun wieder entdeckt und heute den Tipp bekommen, ihn vielleicht zu verschönern oder auszubauen. Und wißt ihr was? Das tolle daran ist ja: dadurch, dass dieser Raum in meiner Innerwelt steht, ist dort unter Zuhilfenahme meiner Phantasie alles an Gestaltung möglich. ;-) 

Vor kurzem hatte ich eine interessante Begegnung mit dem Safespace. Ich meditierte und Gedanken bombardierten mich immer mal wieder, auch viele blöde und nervige Gedanken (was ich gerade versuchte abzustellen), und plötzlich stand ich in einem großen, leuchtend weißen Oval von Raum. Er war riesig und wirkte ähnlich nüchtern wie ein moderner Konferenzraum. Erfüllt von einem überirdisch weiß leuchtendem Licht war er gebaut aus dicken Mauern, aus den an den Längsseiten unzählige Türen in die beiderseitigen Flure führen. Auf diese Türen nun, sah ich auf beiden Seiten die nervigen Gedanken zustürmen. Sie wollten in den Raum, unbedingt, um mich (weiter) zu bedrängen. Was ich dann erlebte, war faszinierend. Ich sah, wie sie dort, einer nach dem anderen und manchmal mehrere zugleich, manifestiert als graue Schattenwesen, gegen die Türen stürmten und das es ihnen gelang , diese auch teilweise aufzustemmen. 

Und dann wurde es immer heller im Raum, das Weiß steigerte sich in einen leuchtend weißen Dunst und die Türen schlossen sich sanft, aber nachhaltig und kraftvoll vor den Eindringlingen. Zu hören war kein Laut. 

Die Szenerie hatte etwas ungeheuer friedliches und sicheres und dann erkannte ich, das ich mich mitten in meinem Safespace befand, nur das er sich "ein wenig" verändert hatte. Ich hatte ein bemerkenswertes Erlebnis gehabt.

Vielleicht hat auch dieses Erlebnis erst wieder so richtig mein Augenmerk auf den Safespace gelenkt, so dass ich das kürzlich auch mal auf Twitter thematisierte und fragte, wie andere sich ihren Safespace wohl vorstellen würden. Und wie es dann so ist und oft so geht, liest das dann jemand, mit dem man sich gerade unterhält und der gibt einem dann den Rat den eigenen Safespace zu verschönern oder gar auszubauen und so schließen sich Kreisläufe und entwickeln sich Dinge. Falls Du das hier liest, liebe B., vielen Dank für deine Inspiration. 

Ich glaube, sich so einen Safespace zu kreieren, ist immer eine gute Sache, man muss nicht zwingend psychische Probleme haben, um sich so einen Raum zu erschaffen. Es ist ein Ort der Ruhe und des Rückzugs und so einen Ort braucht doch jeder Mensch. Etwas, was ganz allein ihm gehört und wo er bestimmt, wie dieser Ort sein und aussehen soll. 



Pat - 17.03.2016, 19:38h
* ergänzt am 22.03.2016


Tags: Depression, Achtsamkeit, Safespace, IchunddieDepression

Samstag, 2. Januar 2016

An den inneren Frieden [nachgereicht]

An den inneren Frieden 

(alternativer Titel: wie ich auf meiner spirituellen Reise loszog, 
um Frieden zu machen und der Frieden zu mir kam)



Frieden

Ein gar zartes Pflänzchen bist du mir,
auf wundersame Weile grad entdeckt. 

An deinem Triebe sehe ich,
zwei erste, glänzend grüne, 
Blättlein steh'n. 
Innendrin, schmiegt sich eine 
zarte Knospe. 

So neu bist du, so zart und verletzlich.
Und doch so stark, das Erbe deiner Ahnen in dir zu tragen. 

Du wächst hier in einem gar dunklen Land, voller Gefahren. 
Und bist, obwohl noch jung, 
mir eine Lichtgestalt, 
wider die Schatten. 

Willkommen bist du mir,
ich begrüße dich ehrerbietig. 
Ein wertvoller Freund sollst du mir sein,
in meinem bescheidenen Haus. 

Es steht, so muss ich dir ehrlich sagen, 
leider nicht auf ganz sicherem Grunde.
Einst wohnte ich in einem anderen Haus.

Doch dann veränderte sich die Welt.
Und es ward finster und dunkel um mich herum, 
dann fand ich mich,
an diesem Ort wieder.

Fast hätt' ich's übersehen, 
so unaufdringlich war deine Erscheinung. 
Doch dann... ward mir Erinnerung zuteil,
und ich konnte dich erkennen. 

Nun bist angekommen, Du, bei mir. 
Und ich steh' nicht länger allein. 
Dein Wachsen werd ich sehen können 
so die Schatten mich lassen.  

Ich werde achtsam sein, mit unserem zarten Trieb, 
werde ihn zu schützen wissen gegen Gefährder und Gewalt.

Und dann • wachsen wir gemeinsam!




Pat - 27.10.2015, 12:11h 
(Original Niederschrift)

zuletzt bearbeitet 01.01.2016
(inspired by @gegburo) 

Tags: Frieden, Gedicht, nachgereicht

Donnerstag, 31. Dezember 2015

Gedanken und Wünsche zum Jahreswechsel

Gedanken & Wünsche zum Jahreswechsel 



Wieder einmal geht ein Jahr zu Ende und das ist eine gute Gelegenheit, das vergangene Jahr anzuschauen und sich zu überlegen, was man sich für das kommende Jahr wünscht.

Das Jahr 2015 war für mich ein Jahr der Bewusstwerdung von vielen Dingen. 

Politisch betrachtet habe ich in diesem Jahr wieder angefangen, mich offensiv zu informieren und auseinanderzusetzen. Aufgrund persönlicher Umstände hatte ich dem politischen Geschehen lange, lange Zeit wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Habe alles nur eben so am Rande verfolgt. Larifari halt. Mal kurz Nachrichten hören und thats it. 

Tja, in Konsequenz fühlte ich mich dann in diesem Jahr wie aus der Kälteschlafkammer gestolpert. Das war eine ziemlich heftige Erfahrung, da sich die Dinge doch erheblich mehr verschlechtert hatten, als ich das in meinem "Dornröschenschlaf" so mitbekommen hatte. Inzwischen bin ich im großen und ganzen wieder auf dem Laufenden. Gut so! Es ist wichtig mit offenen Augen durchs Leben zu gehen und informiert zu sein. 

2015 war für mich ein Jahr der Bewußtwerdungen und Erkenntnisse, wie ich schon weiter oben schrieb. Stückchenweise wurden mir Dinge klar. Das ich endlich Frieden machen muss (und will) mit meiner Vergangenheit. Das es wichtig für mich ist, das anzugehen und das ich mich, um dieses Ziel zu erreichen, mit meinen Dämonen auseinandersetzen muss. Frieden schließen muss mit Menschen, die mir sehr wehtaten. 

Ich werde das meiste nie vergessen können, aber ich kann versuchen zu verzeihen oder zu vergeben. Versuchen, über den Badewannenrand hinauszuschwimmen und zu versuchen, zu verstehen, warum es so kam, wie es halt kam. Ich möchte versuchen mit den jahrzehntelangen Folgen meiner psychischen und physischen Gewalterfahrungen und der Lieblosigkeit meiner Adoptivmutter klarzukommen. Möchte meine verkorkste Kindheit hinter mir lassen. Genauso wie die chaotische Zeit danach, in der oft stellvertretend andere Menschen die Rolle meiner Mutter einnahmen, auch weil ich es zuließ. 

Ich möchte Fragen stellen und sie dann beantworten. Im Unterschied zu früher inzwischen weitgehend ohne Wut und Verzweiflung im Bauch. Ich will nicht mehr wütend sein. Wut hat, wenn sie zu lange dauert und dabei zu groß wird, etwas sehr zerstörerisches und gewalttätiges an sich. Das muss weg. Ich will das so nicht mehr. Ich will reinen Tisch machen. Ich will meinen Frieden machen. Ich bin des Kämpfens müde. 

In dem Zusammenhang möchte ich auch lernen, besser mit meinen, manchmal sehr starken, Emotionen umzugehen. Nachdem ich diesen Sommer ehr zufällig feststellte, das ich hochsensibel bin, war dies eine sehr erfreuliche Entdeckung für mich. Endlich wusste ich, warum ich war, wie ich halt war und dass ich keineswegs alleine so bin und was es konkret damit auf sich hat, hochsensibel zu sein. 

Das man als HSP (hochsensible oder hochsensitive Person) eine erweiterte Wahrnehmung hat, da man seine Umwelt quasi filterlos wahrnimmt und damit auch mehr und anders wahrnimmt als nicht hochsensible Menschen. Auch das man durch die HS dazu tendiert, Emotionen sehr intensiv und stark zu empfinden, ist mir inzwischen klar. Ich habe gelernt, das man als HSP oft stärkere Gefühle für Menschen hat, als diese für einen aufbringen können oder wollen.

Seitdem ich mir dieser Dinge bewusst  geworden bin, bin ich nicht mehr so stark die Getriebene meiner Emotionen. Ich bin nun weniger "verschwenderisch" mit meinen Emotionen, besondern bei den negativen. Ich will mich weniger darauf einlassen, will verhindern, dass schlechte Emotionen Überhand nehmen und mir damit schaden. Ich versuche die Aufs und Abs sachlich und gelassen(er) zu betrachten und loszulassen, was sich nicht zu (be)halten lohnt. 

Das ist toll, weil es mir Kontrolle zurückgibt. Wenn ich bemerke, das mich etwas total abfuckt, kann ich versuchen aus der Situation zu gehen, versuchen den Kreislauf zu durchbrechen, mich gegen die emotionale Überlastung wehren. 

Ich möchte lernen, wie man sich selbst etwas gutes tut, wie man vernünftig auf sich aufpasst, sich vor Überforderung und Überlastung schützt, dem Körper gibt, was er braucht (Essen, Bewegung, ein ausgewogenes und gesundes Leben). 

Das konnte ich nämlich bislang alles ehr nicht besonders gut. Anderen konnte ich immer gut zur Seite stehen und raten. Bei mir selbst klappte das aber leider nie besonders gut. Bei mir selbst war ich oft blind oder/und ratlos. Ich verstand nicht, worauf ich zu achten habe. Und obendrein ging ich oft brachial mit mir und meinen Ressourcen um. Weil ich es nicht besser wußte. 

Ich habe mich seelisch viel zu oft selbst fertig gemacht. Habe mich abgeurteilt und ging dabei mit gnadenloser Härte gegen mich selbst vor. Kaum jemand fuhr je härter mit mir ins Gericht, als ich selbst. Ich gab oft die eilfertige Dienerin der Depression und ließ mich von alten Dämonen (siehe dazu den Eintrag "Die Stimme in mir [Erzählung]") knechten und klein reden. Habe mich wieder und wieder als Hobbit unter Menschen empfunden, und sogar selbst in diesem Gefühl bestärkt. Ohne zu begreifen, das ich dieses Gefühl; nicht richtig zu sein, wie ich bin; den Erlebnissen mit meiner Adoptivmutter zu verdanken habe. 

Deshalb ist Achtsamkeit im Umgang mit mir selbst und mit meiner Umwelt inzwischen ein sehr wichtiges Thema für mich. Und was soll ich sagen.. es funktioniert! :) Habe ich für mich erstmal reflektiert, was mit mir geschieht; was mir Probleme macht, warum mir das Probleme macht; kann ich daran gehen, die Umstände für mich zu verbessern. Das zu erkennen, war ein großer und wichtiger Schritt für mich. 

Für 2016 nehme ich mir vor, nicht mehr so krass auf die up's und down's des Lebens zu reagieren; achtsam mit mir und den Menschen um mich herum zu sein, loslassen zu lernen - und zu vertrauen, dass sich die Dinge finden werden, wenn die Zeit bereit ist. Denn ein jedes hat seine eigene und ihm vorbestimmte Zeit. Und wenn es noch nicht gut ist, dann bin ich auch noch nicht am Ende, denn am Ende wird alles gut. ;-) 

Ich möchte einen Weg fürs verzeihen und vergessen mit meiner Vergangenheit und denen, dir mir wehtaten, finden. Ich möchte das Leben wieder genießen lernen, denn ich habe nur dieses eine. Und ich möchte der Depression weniger Raum geben. Ich möchte mich 2016, wie in diesem Jahr, weiter konkret meinen Ängsten stellen und versuchen sie abzubauen. Ich möchte milde mit mir sein, wenn etwas nicht auf Anhieb klappt. Jeder stolpert mal. Es ist okay zu stolpern, wenn man danach wieder aufsteht, das Krönchen richtet, kurz durchschnauft und es dann wieder versucht. Irgendwann klappt es. Alles zu seiner Zeit. 

Ich wußte mir viele Jahre nichts zu wünschen, hatte keine Vorsätze (auch weil sowas meist eh schiefgeht) und dieses Jahr reiche ich alles nach. Quasi im Paket. Ala: "Da bitte 'Schöpfer', nimm hin und hilf mir bitte!" 

Ich bin demütig(er) geworden in diesem Jahr. In mir entwickelt sich langsam auch eine stille Dankbarkeit für das, was ich habe. Ich schärfe inzwischen bewusst meinen Blick; dafür, was ich habe; anstatt darüber zu lamentieren oder zu weinen, was ich nicht habe. Ich bin dankbar für die guten Dinge, die ich (wieder) erleben darf. Ich bin dankbar, das ich am Leben bin und das sich meine Gesundheit verbessert hat, dankbar das ich mein Kind wieder ganz bei mir habe; dankbar, das mein Körper mir langsam verzeiht, was ich ihm lange Zeit zugemutet und angetan habe. Ich bin dankbar für gute Gespräche und unterstützende Worte, wenn ich mal wieder mies drauf bin oder nicht weiter weiß. Ich bin dankbar für ein "ich verstehe dich" oder ein "es muss schlimm gewesen sein, dies zu erleben". Ich bin dankbar dafür; gesehen, gehört und in meinem Schmerz oder Leid wahrgenommen zu werden. 

Ich bin Menschen dankbar für ihre Zeilen, die oft nicht mal wissen, dass ich ihnen dankbar bin, weil sie nicht wissen, dass ich ihre Zeilen gelesen habe. Aber doch, auch ihnen bin ich dankbar. Weil sie mich inspirieren und weil ich durch sie erfahre, das nicht nur ich dieses oder jenes Problem habe, sondern das es viele Menschen gibt, die hadern, leiden und verzweifeln. Dadurch kann ich mich einreihen und das Gefühl des isolierten Leidens durchbrechen. 

So steht am Ende dieses Jahres; nach vielen finsteren Jahren voller schlechter Erfahrungen mit viel Frust, Dunkelheit, Angst, Tränen und Wut; viel Dankbarkeit und viele Erkenntnisse.  Und das fühlt sich sehr gut an. 

Ich wünsche allen, die diesen Eintrag lesen, einen guten Jahresabschluss 2015 und einen guten Rutsch ins Jahr 2016. Möget ihr euren Weg finden, wo er bis jetzt noch nicht [klar] zu erkennen ist. 

Ich wünsche euch die nötige Klarheit und Stärke diesen Weg dann auch konsequent zu gehen. Denen, die mit Erkrankung und Einschränkung(en) zu kämpfen haben, wünsche ich Linderung und Besserung. Möget ihr gute Menschen an eurer Seite haben, die zu euch stehen, euch zuhören und euch unterstützen. Und möget ihr eure anvisierten Ziele erreichen und den Frieden finden, den eure Seele benötigt. 

Pat - 31.12.2015 

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